In loser Folge präsentiert THEATER-TV ab sofort herausragende CD-Spielungen in einer speziellen Form. Den Anfang macht die Einspielung von Charles Gounods Oper Faust in der Urfassung von 1859. Für die Einspielung von Gounods Faust entschied sich BRU ZANE für die bislang unveröffentlichte Erstfassung von 1859 mit gesprochenen Dialogen statt Rezitativen. Mit den gesprochenen Dialogen erscheint die Rolle der alten Dame Marthe deutlich komischer, und auch der Zynismus Mephistos kommt hier mehr zum Tragen.
Aber auch hinsichtlich der musikalischen Nummern gibt es zum Teil erhebliche Unterschiede, so dass die Einspielung mit Christophe Rousset und Les Talens Lyrique nicht nur durch den Einsatz historischer Instrumente eine echte Bereicherung der Diskografie im Gounod-Jahr 2019 darstellt. Darüber hinaus wartet die Produktion mit exzellenten Sängern auf (u. a Véronique Gens und Benjamin Bernheim), die dem besonderen Charakter des Werks Rechnung tragen.
Rezensionen:
Effekthascherei muss nicht schlecht sein, wenn man die Effekte, nach denen man hascht, auch erreicht. Musiziert wird hier für meinen Geschmack hinreißend […] (rbb Kultur)
Eine Aufnahme nicht nur für Philologen, sondern jeden Liebhaber der französischen Oper, die ihren Platz im Regal neben der liebgewonnenen Standard- Faust- Einspielung des Sammlers nicht mühsam erobern muss. (Das Opernglas)