DRESDNER FESTSPIELORCHESTER


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»Das königliche Orchester wurde unter Concertmeister Herrn Pisendel durch Einführung eines vermischten Geschmacks ... zu solcher Feinigkeit der Ausführung gebracht, dass ich auf allen meinen künftigen Reisen kein bessers gehört habe.« Mit diesen Worten beschreibt Johann Joachim Quantz die damalige Hofkapelle, deren einzigartige Konstellation das Dresdner Festspielorchester wiederbeleben möchte. Das Dresdner Festspielorchester wurde 2012 ganz im Geiste dieses legendären »Orchestra di Dresda« gegründet. Die Hofkapelle Augusts des Starken galt in der kulturellen Blütezeit Dresdens im 18. Jahrhundert als die beste in ganz Europa und vereinte die bedeutendsten Instrumentalisten ihrer Zeit. Ganz in dieser Tradition stehend formieren sich jährlich einige der herausragendsten Musiker für historische Aufführungspraxis aus den renommiertesten europäischen Alte-Musik-Ensembles zum Dresdner Festspielorchester als dem Klangkörper der Dresdner Musikfestspiele. Eine gute Grundlage für den einst von Quantz gelobten »vermischten Geschmack«. Mit großer Entdeckerfreude, Präzision und einem feinen Gefühl für authentische Interpretationen spürt das Dresdner Festspielorchester dem Originalklang verschiedener Epochen nach und schließt so eine Lücke im Musikleben der Stadt. Die Musiker, sämtlich Virtuosen und Spezialisten auf ihren Instrumenten, verfügen über unterschiedliche Stile und Spielarten, die sie aus Orchestern wie der Academy of Ancient Music, dem Orchester des 18. Jahrhunderts, dem Balthasar-Neumann-Ensemble, dem Orchestre Re?volutionnaire et Romantique, dem Concentus Musicus Wien, Il Giardino Armonico oder Le Cercle de l’ Harmonie nach Dresden mitbringen. Schon bei seiner umjubelten Premiere während der Festspiele 2012 konnte der Klangkörper unter der Leitung von Ivor Bolton und mit dem gefeierten italienischen Geiger Giuliano Carmignola als Konzertmeister Publikum und Presse von seiner unbändigen Entdeckerfreude, Präzision und seiner vitalen Begeisterung überzeugen. Dazu spielen die Musiker auf Originalinstrumenten entsprechend Entstehungszeit und historischem Hintergrund, was bei den Streichern die Verwendung von Darmsaiten bedeutet und im Bläserbereich ein vollkommen neuartiges Klangbild entstehen lässt. Zu den namhaften Solisten, mit denen das Orchester bereits konzertierte, gehören Simone Kermes, Giuliano Carmignola, Isabelle Faust, Bejun Mehta und Jan Vogler. 2014 wurde die fulminante Wiederentdeckung der in Dresden uraufgeführten Oper »Feuersnot« von Richard Strauss (eine Koproduktion mit der Sächsischen Staatsoper Dresden) für den »International Opera Award« 2015 in der Kategorie »Richard Strauss Jubiläumsproduktion« nominiert. Im Oktober 2016 erschien die erste Einspielung mit Schumanns Zweiter Sinfonie und dessen Cellokonzert mit Jan Vogler als Solist.